36. Tag - Gladiator Land - Hitzeschlachten
English Version below
Die 115 km Strecke heute waren von der Strecke her relativ unspektakulär. Hauptsächlich auf größeren Straßen mit zum Teil viel Verkehr von Toledo bis hierher kurz vor El Puente del Arzobispo in Richtung Portugal. Die Straßen führen überwiegend schnurgeradeaus und sind in einem guten Zustand mit ausreichendem Seitenstreifen. Die LKW-Fahrer waren sehr rücksichtsvoll, manche haben abgebremst und einen großen Bogen gemacht, manche haben freundlich, anerkennend gehupt. Das war heute völlig okay.
Gefahren bin ich heute hier durch, wie ich es genannt habe "Gladiatorland". Vielleicht erinnert ihr euch an eine der Schlüsselszenen in dem Monumentalfilm mit Russel Crowe. Er kehrt Al Verwundert er in sein Haus zurück, kann aber nur noch seine ermordete und verbrannte Familie beerdigen. Auch wenn diese Szene gar nicht hier gedreht worden ist, inhaltlich spielt sie quasi in dieser Gegend und ich konnte mir das so gut vorstellen - das Korn steht Goldgelb und überall Olivenbäume und teilweise Zypressen - da bin ich heute durchgefahren.
Warm ist es heute gewesen, ich hatte irgendwann als Höchsttemperatur 39 Grad am Tacho und bin trotzdem relativ zügig gefahren; am Ende des Tages hatte ich fast einen 20 km/h Schnitt. Da ich aber trotzdem nur meine sechs Stunden gefahren bin, heißt es natürlich auch, daß ich ordentlich Mittagspause gemacht habe. In einem kleinen Park nach der Mittagsmahlzeit einfach hingelegt und ein wenig geschlafen. Ich kann das Mittlerweile so gut Nachvollziehen, dass man bei körperlicher Anstrengung draußen, einfach Siesta machen muss!
Aber die Beine waren heute viel besser - Danke Jörn!
Natürlich gibt es hier weit und breit kein Campingplatz, so dass ich mich wieder in die Büsche geschlagen habe und am Rande eines Feldes stehe. Ich finde ganz gut; eben noch etwas gegessen: sehr umfangreich mit Salat, mit Hauptgericht und mit Kirschen als Nachtisch. Dazu habe ich mir einen Wein aufgemacht und schreibe jetzt noch diesen Blog zu Ende, um dann wunderbar zu schlafen. Ich wünschte mir nur, dass ein leichtes Lüftchen wehen würde.
Ich habe auch die Entscheidung getroffen nicht den direkten Wege nach Lissabon zu fahren, sondern noch mal einen kleinen Schlenker in den Norden zu machen ( oberhalb Coimbra). Die Sorge die ich mittlerweile habe ist, dass ich wieder einmal über die Berge muss. Meine App sagt mir wieder sowas von 1600 m Höhe bei insgesamt 3200 Höhenmetern, die ich insgesamt bewältigen muss. Ui, das wird noch mal ordentlich anstrengend. Ich bin gespannt wie mir das bei diesen Temperaturen gelingt. Ich halte euch auf dem Laufenden.
PS: Mein Bruder hat mir noch ein Foto von der Gestern erwähnten Don Quichotte Figur geschickt, die er mittlerweile bei sich stehen hat
English Version The 115 km route today was relatively unspectacular. Mainly on larger roads with a lot of traffic from Toledo to here just before El Puente del Arzobispo in the direction of Portugal. The roads are mostly straight and in good condition with a sufficient shoulder. The truck drivers were very considerate, some slowed down and made a wide detour, some honked in a friendly, appreciative manner. That was completely fine today. Today I drove through what I called "Gladiatorland". Perhaps you remember one of the key scenes in the monumental film with Russel Crowe. He returns to his house in amazement, but can only bury his murdered and burned family. Even if this scene wasn't actually filmed here, it takes place in this area and I could imagine it so well - the corn is golden yellow and there are olive trees and some cypresses everywhere - I drove through there today. It was warm today, at one point the highest temperature on the tacho was 39 degrees and I still rode relatively quickly; at the end of the day I was averaging almost 20 km/h. But since I only rode for six hours, that obviously means that I took a proper lunch break. After lunch I simply lay down in a small park and slept a little. I can now understand very well that when you're physically active outside you just have to take a siesta! Of course there is no campsite anywhere near here, so I went back into the bushes and stood at the edge of a field. I think that's quite good; I've just eaten something: a salad, a main course and cherries for dessert. I opened a glass of wine and am now finishing this blog so that I can sleep wonderfully. I just wish there would be a light breeze. I also decided not to take the direct route to Lisbon, but to make a little detour to the north (above Coimbra). The worry I have now is that I have to go over the mountains again. My app tells me something like 1600 m altitude with a total of 3200 meters of altitude that I have to overcome. Wow, that's going to be really challenge once again. I'm excited to see how I manage in these temperatures. I'll keep you updated.