27. Tag - Alte Wirkungsstätte und ein wenig hadern
English Version below
Zunächst einmal das faktische: heute sind es insgesamt 99 km geworden. Die Strecke ging von Eugi bis hier nach Irache kurz hinter Estella-Lizzara, vermeintlich vom Berg runter ins Tal, aber ich bin immer noch auf 540 m Höhe. Ob "immer noch" oder " schon wieder" weiß ich selbst nicht so genau, denn es geht ständig rauf und runter.
Kurz kurz vor Pamplona habe ich eine französische Radfahrerin getroffen mit der ich eine gute Stunde zusammen gefahren bin bis nach Pamplona interessant die ist Krankenschwester und kündigt jedes Jahr ihren Job, macht dann eine Fahrradtour und fängt dann einen neuen Job an. Dieses Jahr fährt sie bis aus Lyon bis nach Santiago de Compostela. Gemeinsam haben wir noch einen Kaffee im altehrwürdigen Cafe der Iruna (=Pamplona) einen Kaffee getrunken, dann haben sich unsere Wege wieder getrennt.
Weil ich schon mal in Pamplona war konnte ich natürlich nicht umhin, dem alten Kunden Siemens Gamesa einen "Besuch" abzustatten. Letztes Jahr war ich noch im offiziellen Auftrag hier; heute nur davor postiert und dieses Erinnerungsfoto geschossen und sogleich an meinen Counterpart geschickt.
In Pamplona habe ich zum ersten Mal eine animierte Ampel gesehen. Bei Rot steht alles still, bei Grün aber bewegt sich der Mensch und regt die Fußgänger zum gehen an.
Über die Streckenführung heute habe ich mich sehr geärgert. Bis nach Pamplona war alles gut, abwärts, gut ausgeschildert. Ab Pamplona haben sie die beiden Radwege Eurovelo 1 und Eurovelo 3 direkt mit dem Jakobspilgerweg zusammengeführt. Leider war damit sehr viel Grand und Geröll verbunden, auf den man überhaupt nicht Fahrrad fahren konnte. Was gut für die Wanderer ist, geht leider gar nicht für Radreisende.
Mehrfach habe ich das zu spät bemerkt und musste mich dann über Stock und Stein durchkämpfen. Einmal war sogar absteigen und schieben angesagt, weil das Hinterrad einfach durchgedreht hat. Und ich habe so geflucht! Insofern habe ich dann ab dem Nachmittag drei Apps offen gehabt, um den besten Weg herauszufinden der entlang des Jakobsweges verläuft aber trotzdem immer auf den Straßen bleibt; manchmal sind es etwas größere Straßen geworden, das war mir aber allemal lieber als über Schotter zu fahren.
Bei bzw nach dem folgendem Schild habe ich mich brav an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten 😉... ich war nicht schneller als 67 km/h. Aber die Straße war 1a, also keine Gefahr.
Ab Pamplona sah man auch sehr viele Pilger entlang des Jakobsweges laufen. Mal in Gruppen, mal einzelnd, mal laufend, mal rasthaltend. Zusammen mit den vielen Herbergen, die man entlang des Weges sieht, in jedem kleinen Dorf gibt es welche, ergibt das eine ganz eigene Stimmung oder Szenerie. Aber das Pilgern ist auch irgendwie ein Wirtschaftsfaktor für die Region. Jeder Pilger gibt jeden Tag ein paar Euro aus, für Trinken, für Essen, in den Herbergen - und bringt Geld in die zum Teil strukturschwache Region. Auf dem folgenden Bild kann man, wenn man genau hinschaut jede Menge Menschen auf der Brücke sehen. Das Bild ist aufgenommen worden in dem Ort Puente la Reina wo sehr viele Herbergen und damit auch sehr viele Pilger waren.
Ich will nicht von Massenpilgerrismus sprechen, aber es machen offensichtlich inzwischen sehr viele Menschen. Und irgendwie ist das ja auch ins gute Entwicklung. Menschen nehmen sich in der hektischen und belasteten Welt Zeit, um tief in sich hinein zu horchen. Vielleicht wird das Pilgern mehr, weil die Belastungen mehr werden?
English Version
First of all, the facts: today it was a total of 99 km. The route went from Eugi to here in Irache, just behind Estella-Lizzara, supposedly from the mountain down into the valley, but I am still at an altitude of 540 m. Whether "still" or "again" I don't really know myself, because it is constantly up and down.
Just before Pamplona I met a French cyclist with whom I cycled for a good hour to Pamplona. Interestingly, she is a nurse and quits her job every year, then goes on a bike tour and then starts a new job. This year she is cycling from Lyon to Santiago de Compostela. We had a coffee together in the venerable cafe in Iruna (=Pamplona), then our paths parted again.
Because I had already been to Pamplona, I naturally couldn't help but pay a "visit" to the old customer Siemens Gamesa. Last year I was still here on official business; today I just positioned myself in front of it and took this souvenir photo and sent it to my counterpart straight away.
In Pamplona I saw an animated traffic light for the first time. When it's red everything stands still, but when it's green the figure moves and encourages pedestrians to walk.
I was very annoyed about the route today. Everything was fine up to Pamplona, downhill, well signposted. From Pamplona they merged the two cycle paths Eurovelo 1 and Eurovelo 3 directly with the pilgrim way. Unfortunately this involved a lot of dirt and scree that you couldn't cycle on at all. What's good for hikers is unfortunately not possible for cyclists.
I noticed this too late several times and had to fight my way through hill and dale. Once I even had to get off and push because the rear wheel just spun. And I swore so much! So from that afternoon onwards I had three apps open to find the best route that runs along the pilgrim way but still stays on the roads; sometimes the roads were a bit bigger, but I preferred that to driving on gravel.
After the following sign I obeyed the speed limit 😉... I didn't go faster than 67 km/h. But the road was perfect, so there was no danger.
From Pamplona onwards you could see a lot of pilgrims walking along the Way of St. James. Sometimes in groups, sometimes individually, sometimes walking, sometimes resting. Together with the many hostels that you see along the way, there are some in every small village, it creates a very unique atmosphere or scenery. But pilgrimage is also somehow an economic factor for the region. Every pilgrim spends a few euros every day on drinks, on food, in the hostels - and brings money to the sometimes structurally weak region. In the following picture, if you look closely, you can see a lot of people on the bridge. The picture was taken in the town of Puente la Reina, where there were a lot of hostels and therefore a lot of pilgrims.
I don't want to talk about mass pilgrimages, but it is obvious that a lot of people are doing it now. And somehow that is a good development. In this hectic and stressful world, people are taking time to listen deeply to themselves. Perhaps pilgrimages are becoming more common because the pressures are increasing?