21. Tag - Keine besonderen Vorkommnisse - Bordeaux

21. Tag - Keine besonderen Vorkommnisse - Bordeaux

English Version below

Irgendwie ist heute nicht so viel Berichtenswertes passiert. Die wesentliche Nachricht ist, dass ich nach rund 125 km am Abend Bordeaux erreicht habe. 

Nach einem guten Frühstück mit Véronique und Jose bei leichtem Regen aufs Rad geschwungen, noch im lokalen Supermarche den Proviant für heute eingekauft und fast erst am Mittag wirklich aus Chateauneuf-sur-Charente raus gekommen. Aber de\r Regen war nicht sehr stark, irgendwann zumindest die Regenhose wieder ausgezogen und nur die Jacke als Windschutz anbehalten. 

Die Strecke war auch bis ca zur Hälfte ein echtes Träumchen; den Radweg haben sie auf einer stillgelegten Bahntrasse gebaut. Das ging überwiegend schnurgeradeaus und hatte wenig Steigungen. Als ich allerdings dieses Schild nach ca zwei Stunden Fahrt sah wurde ich stutzig: 

Denn meine Navi App hatte mir am Morgen insgesamt nur etwas über 110 km vorausgesagt. Nach kurzem Routenvergleich war klar, dass die Euro Velo 3 Strecke vor Bordeaux einen ziemlichen Bogen macht. Also nee, bei aller Freude über den so guten Velo 3 Weg, 60 km Umweg ist nix für meines Vaters Sohn! Also weg von der Standardroute und auf eigene Faust; und es war die richtige Entscheidung. Gute Straßen, zum Teil nur wenig Autoverkehr. Klar, je näher ich an die Großstadt kam desto belebter wurden die Straßen,

Zwei große Flüsse habe ich kurz vor Bordeaux überquert, die Dordogne und danach die Garonne. Speziell die Brücke über die Dordogne war super interessant. Bei jedem LKW, der über diese vernietete Brücke (Original erbaut 1879 - 1883, inzwischen aber komplett saniert / neu gemacht) gefahren ist, bebt bzw schwingt die Brücke doch sehr merkbar. Also wer glaubt, das Brücken starre Gebilde sind, der irrt sich gewaltig. 

Der Campingplatz ist sehr OK und auch der übliche Regen stört mich nicht mehr so sehr. Feucht sind die meisten Sachen sowieso.

Jeden Tag freue ich mich am Abend auf drei Sachen: 1) eine heiße Dusche, 2) auf ein Bier {selbst wenn ich die Dose den ganzen Tag "warmgefahren" habe), 3) auf meinen Nachtisch nach dem Essen; heute habe ich mir eine Packung kleiner Brownies gekauft. Herrlich süß - quasi die Belohnung nach einem langen Tag.

Apropos essen, ich war schon ein wenig erschrocken, dass ich auf den Bildern von gestern Abend (die Xavier gemacht hat) deutlich an Gewicht verloren habe. Dabei bemühe ich mich nach Kräften zu essen.... Da muss ich ein wenig aufpassen, nicht dass ich völlig vom Fleisch falle.

Ich werde aber demnächst endgültig den Euro Velo 3 verlassen und rüber zum Atlantik fahren. Dort kommt der Euro Velo 1 - die Atlantikküsten Route. Dieser Strecke werde ich dann bis nach Spanien hinein folgen. Aber erst einmal plane ich irgendwo am Atlantik mindestens einen Ruhetag einzulegen. Mal schauen wofür ich mich entscheide, Archachon oder vielleicht doch noch etwas weiter südlich. Zunächst steht Morgen erstmal ein Bordeaux Bummel auf dem Programm. 

English Version

Somehow not much worth reporting happened today. The main news is that I reached Bordeaux in the evening after around 125 km. After a good breakfast with Véronique and Jose, I hopped on my bike in light rain, bought provisions for today in the local supermarket and didn't really left Chateauneuf-sur-Charente until almost midday. But the rain wasn't very heavy, at some point I at least took off my rain trousers and just kept my jacket on as wind protection.

The route was a real dream up to about halfway; they built the cycle path on a dismanteled railway line. It was mostly straight and had few inclines. But when I saw this sign I was taken aback: 

My navigation app had only predicted a total distance of just over 110 km in the morning. After a quick route comparison it was clear that the Euro Velo 3 route makes quite a detour before Bordeaux.  Well, no, despite all the joy about the great Velo 3, a 60 km detour is not for my father's son! So I left the standard route and went on my own; and it was the right decision. Good roads, in some places only a little car traffic. Of course, the closer I got to the big city, the busier the roads became.

I crossed two large rivers just before Bordeaux, the Dordogne and then the Garonne. The bridge over the Dordogne was particularly interesting. Every truck that drove over this riveted bridge (originally built between 1879 and 1883, but now completely renovated/rebuilt) made the bridge shake or swing very noticeably. So anyone who thinks that bridges are made out of a rigid structures is quite wrong. The campsite is very OK and the usual rain doesn't bother me so much anymore. Most things are damp anyway.

Every day I look forward to three things in the evening: 1) a hot shower, 2) a beer (even if I've been warming up the can all day), 3) my dessert after dinner; today I bought myself a pack of small brownies. Wonderfully sweet - a kind of reward after a long day.

Speaking of food, I was a little shocked that I'd lost a lot of weight in the pictures from last night (which Xavier took). I'm trying to eat as much as I can... I have to be a little careful not to lose too much weight.

But I'll soon be leaving Euro Velo 3 for good and heading over to the Atlantic. That's where Euro Velo 1 comes in - the Atlantic Coast Route. I'll then follow this route into Spain. But first I'm planning to take at least one day of rest somewhere on the Atlantic. We'll see what I decide, Archachon or maybe a little further south. First of all, I'm going to go for a stroll around Bordeaux tomorrow.